Der Pflegedienst Wessel wird 25 Jahre alt. Grund genug für eine Spenden-Aktion – gemeinsam mit dem DEHOGA Nordrhein: Von allen nicht subventionierten Einnahmen seines Corona-Test-Zentrums spendet Wessel monatlich 2.000 Euro. Das Geld geht an Gastronomiebetriebe, die wegen der behördlichen Schließungen stark Not leiden. Mit dem „Wuppertaler Modell“ will der Inhaber des Pflegeunternehmens ein Zeichen setzen. Und hofft, damit weitere Firmen zum Spenden zu motivieren.
Wuppertal, 9. Mai 2021. „Im März vergangenen Jahres hat niemand damit gerechnet, dass uns ein Virus so lange so stark zusetzen und so viele Existenzen gefährden würde“, sagt Michael Wessel, Inhaber des Unternehmens Pflege Wessel mit Standorten in Wuppertal und im Kreis Mettmann, das in diesem Monat 25 Jahre alt wird. „Als systemrelevantes Unternehmen gehören wir zu den Branchen, die trotz der Corona-Maßnahmen weiterarbeiten und mit unserem Test-Zentrum sogar einen zusätzlichen Tätigkeitsbereich erschließen konnten.“ Natürlich hat auch Wessel durch die ständig angepasste Corona-Schutzverordnung erheblichen organisatorischen Mehraufwand. Aber andere Branchen kämpfen seit vielen Monaten ums Überleben. Ohne Eigenverschulden. „Das tut mir in der Seele weh.“
2.000 Euro pro Monat Gastro-Betriebe in großer Not
Deshalb spendet Michael Wessel rückwirkend ab April 2021 bis auf weiteres einen Teil der Einnahmen aus seinem Test-Zentrum: Jeden Monat gehen 2.000 Euro ohne Abzüge an Wuppertaler Gastronomiebetriebe, die in große Not geraten sind. „Diese Branche liegt mir am Herzen. Solange die Nachfrage nach Tests auf dem aktuellen Niveau bleibt und die Zulassung zum Betreiben eines Test-Zentrums besteht, will ich Betrieben etwas zurückgeben, denen die behördlichen Corona-Maßnahmen das Einkommen verwehren“, sagt der Unternehmer: sein Zeichen der Solidarität in der Wuppertaler Wirtschaft. Wichtig: Bei den Spenden handelt es sich ausschließlich um Einnahmen aus nicht vom Land NRW bezuschussten Testungen. „Ich hoffe sehr, dass sich weitere Unternehmen von der Idee inspirieren lassen und schlechter Gestellte unterstützen, auch aus anderen betroffenen Branchen. Wir sitzen alle in einem Boot.“
DEHOGA übernimmt das Spenden-Management
Seine Spenden will der Inhaber ganz konkret eingesetzt wissen. „Empfänger können Betriebe sein, die ihre nächste Monatsmiete für das Ladenlokal oder die nächste Leasingrate für das Fahrzeug nicht zahlen können“, sagt Wessel. „Oder die Personal vorhalten wollen für die Zeit, wenn das Geschäft wieder anläuft, das finanziell aber nicht allein schaffen.“ Deshalb hat sich Wessel mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) zusammengeschlossen. „Der Verband weiß besser als ich, wo das Leid am größten ist.“ Und der Verband werde dafür sorgen, dass das Geld rechtskonform ohne Abzüge direkt an diese Stellen gelange, versichert Isabel Hausmann, stellvertretende Geschäftsführerin des DEHOGA Nordrhein.
Verband hofft auf Erweiterung der Aktion
Marie Haus, DEHOGA-Vorsitzende Wuppertal, ergänzt: „Wir finden die Idee einfach klasse und freuen uns riesig über die großzügigen Zuwendungen. Gerade Gastronomen betreiben ihr Geschäft meist aus Leidenschaft und beziehen die Familie mit ein. Da sind Zwangsschließungen besonders fatal.“ Auch sie hoffe auf Nachahmer und eine Ausweitung des „Wuppertaler Modells“. „Bei einer monatlichen Spende ist die Schwelle ja deutlich niedriger als bei hohen Einmalbeträgen. Das motiviert hoffentlich viele Unternehmen.“
Corona-Testungen bei Pflege Wessel
Im November 2020 hatte Michael Wessel als erster Unternehmer in Wuppertal ein Corona-Test-Zentrum für jedermann auf seinem Firmengelände in Barmen eröffnet (Termine unter www.teststationwuppertal.de). Seit Anfang 2021 fahren mobile Test-Teams, inzwischen mit einem vom Wuppertaler Autohaus Gottfried Schulz gemieteten VW Crafter, an Schulen und Firmen (Termine unter Telefon 0202 747 32 116). Die Testungen wird Wessel so lange weiter betreiben, wie es die Nachfrage gebietet – und auch so lange an die lokale Gastronomie spenden. Um seinen Beitrag dazu zu leisten, dass sie die Corona-Pandemie überstehen.
Über Pflege Wessel:
Seit 25 Jahren sind die Versorgung, Pflege und die Betreuung von Menschen in ihren eigenen vier Wänden Mission, Kerngeschäft und Expertise des rund 200 Mitarbeiter starken Unternehmens. Pflege Wessel mit Standorten in Wuppertal, Haan und Velbert besteht derzeit aus drei Einrichtungen zum betreuten Wohnen für Personen mit Demenz-Erkrankungen, zwei Einrichtungen zum Service-Wohnen sowie aus dem ambulanten Dienst. Ergänzt wird das Angebot durch das ambulant betreute Wohnen für Menschen mit geistigen sowie teils schweren körperlichen Beeinträchtigungen und durch eine 24-Stunden-Betreuung von Einzelpersonen im eigenen Zuhause. Die Aufgabe: Menschen in ihrer spezifischen Lebenssituation Teilhabe zu ermöglichen und ein liebevolles und behütetes Zuhause zu geben.
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