Schnelltests mit Hürden
Jede Pflegeeinrichtung soll sie nun bekommen, aber auch dafür müssen Konzepte eingereicht werden. Deren Genehmigung dauert.
Wuppertal 3.11.2020. Pflegeeinrichtungen sollen sie nun endlich bekommen, die Antigen-Schnelltests. Damit gibt es mehr Sicherheit für Bewohner, Patienten und Besucher – denn das Ergebnis liegt innerhalb von 15 Minuten vor. „Wir haben auf eigene Kosten bereits Anfang Oktober solche Tests für unsere Einrichtungen angeschafft“, sagt Michael Wessel, Inhaber des Pflegedienstes. „Denn diese Schnelltests sind genau der richtige Weg für die Zukunft.“ Nun sind sie sowohl bei der Stadt Wuppertal als auch über den Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bestellbar.
„Am Freitagmittag, 30. Oktober, haben wir die Mail von der Stadt bekommen, dass wir bis Montag, 2. November, angeben sollen, wie viele Testkits wir brauchen“, sagt Wessel. Einige Tage zuvor hatte der bpa bereits seinen Online-Shop für Bestellungen geöffnet. „Wir haben dort sofort bestellt“, so Wessel. Doch dann am 1. November eine ernüchternde Mail des Verbandes: „Vor der Bestellung im bpa- Onlineshop ist zwingend das einrichtungsindividuelle Testkonzept beim örtlichen Gesundheitsamt einzureichen“. „Ich verstehe nicht, weshalb erneut eine Hürde eingebaut wird, die unnötig Zeit kostet“, sagt Wessel verärgert. Der Stadt liege
schließlich ein Mitarbeiter- und Patientenschlüssel vor. „Einfach mal unbürokratisch eine bestimmte Anzahl Tests pro Patient zur Verfügung zu stellen, wäre meiner Meinung nach der bessere Weg.“ Nun muss zuerst ein Konzept erarbeitet werden, welche Teststrategie die Einrichtungen mit Bewohnern, Besuchern und Personal vorsieht.
Immerhin gibt der Bundesverband Hilfestellung und schlüsselt die bestellbare Menge auf. Doch auf die Genehmigung des Gesundheitsamtes muss dann trotzdem gewartet werden. So heißt es in den Hinweisen des Verbandes: „In NRW gilt das eingereichte Konzept nach Ablauf von 14 Tagen nach Erhalt der Eingangsbestätigung des Gesundheitsamtes als genehmigt.“
„Meiner Meinung nach hätte all dies in den Sommermonaten vorbereitet werden müssen seitens der Politik – und nicht erst, wenn seit Wochen ansteigende Infektionszahlen verzeichnet werden. Da ist kostbare Zeit vergeudet worden.“ Zudem sieht Wessel die Gefahr, dass es wieder zu Besuchsverboten in Einrichtungen kommen kann. „Sinnvoll wäre, dass diese Schnelltests eine behördliche Relevanz bekämen und die PCR-Tests dauerhaft ablösen könnten. Das würde auch eine deutliche Entlastung der Gesundheitsämter bedeuten.“ Eine erneute Isolation der Bewohner will Michael Wessel auf jeden Fall verhindern. „Wir haben es im Frühjahr selbst erlebt, wie sehr gerade kranke Menschen darunter leiden, dass ihre Angehörigen sie nicht besuchen. Ärzte und Psychologen berichten davon, dass Patienten Medikamente verweigern, sich aufgeben und lieber diese Viruserkrankung in Kauf nähmen, als getrennt von ihrer Familie zu sein. Das darf nie mehr passieren.“
Über Pflege Wessel:
Seit mehr als 20 Jahren sind die Versorgung, Pflege und die Betreuung von Menschen in ihren eigenen vier Wänden Mission, Kerngeschäft und Expertise des rund 150 Mitarbeiter starken Unternehmens. Der Pflegedienst Wessel mit Standorten in Wuppertal, Haan und Velbert besteht derzeit aus drei Einrichtungen zum betreuten Wohnen für Personen mit Demenz-Erkrankungen, zwei Einrichtungen zum Service- Wohnen sowie aus dem ambulanten Dienst. Ergänzt wird das Angebot durch das ambulant betreute Wohnen für Menschen mit geistigen sowie teils schweren
körperlichen Beeinträchtigungen und durch eine 24-Stunden-Betreuung von Einzelpersonen im eigenen Zuhause.
Die Aufgabe: Menschen in ihrer spezifischen Lebenssituation Teilhabe zu ermöglichen und ein liebevolles und behütetes Zuhause zu geben.
www.pflegedienst-wessel.de, www.intravitam-wessel.de
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