auch über den Sommer hinaus bleibt die finan­zielle Notlage das bestim­mende Thema in der Pflege. Nach wie vor lassen sich steigende Kosten für die Unter­nehmen nicht refinan­zieren. Die Politik stellt sich taub – und bleibt stumm. Mit unserem bundes­weiten Bündnis „Pflege am Limit“ haben wir im April einen Brand­brief an die Landes- und Bundes­po­litik geschickt, dass die Insol­venz­welle weiter rollen wird, wenn die wichtigsten Forde­rungen nicht in diesem Jahr noch erfüllt werden.

In einigen Städten haben sogar große, vollstationäre Einrich­tungen bereits ihre Türen geschlossen. Von den zahlreichen kleinen und mittleren Ambulanten Pflege­diensten ganz zu schweigen. Wohin mit den Pflegebedürftigen? Dies wird für die gesamte Gesell­schaft schon sehr bald das zentrale Thema sein. Die Politik will darauf keine Antwort geben, aber wir werden weiterhin die drängenden Fragen stellen. Lauter, und immer lauter. Den Protest notfalls auf die Straße tragen. Denn wir sind nicht nur den pflegebedürftigen Menschen verpflichtet, sondern auch unseren Pflegekräften, die ohne Arbeit­geber bald keinen Job mehr haben.

Doch bei aller Dramatik der aktuellen Situation bleiben wir optimis­tisch, dass ein Umdenken, eine echte Reform und eine baldige Verbes­serung möglich sind. Der Sommer soll eine Zeit der Leich­tigkeit sein. Um Energie zu tanken. Und um die Symbolik unseres Artikels „barrie­re­freie Kreuz­fahrt“ zu bemühen: Das Schiff ohne Hinder­nisse auf Kurs zu halten.

Ihr Michael Wessel”